Der Hals

Der Hals beherbergt sowohl den Luft- als auch den Speiseweg. Er spielt eine große Rolle für die verbale Kommunikation. Durch diverse Organe wie Mandeln, Speicheldrüsen und Lymphknoten, übernimmt der Hals zudem eine wichtige Immunfunktion. In der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde zählen wir auch die Zunge als Sinnesorgan zum Halsbereich, die uns unsere Geschmackswahrnehmung ermöglicht. Wichtige im Hals verlaufende Gefäß- und Nervenbahnen sowie abführende Lymphbahnen mit Lymphknoten versorgen den Kopf und das Gehirn. Allein dadurch wird deutlich, dass Funktionsstörungen je nach Ausmaß schnell auch eine lebensbedrohliche Situation darstellen können.

Anatomie

Die Schilddrüse nimmt als Halsorgan eine Sonderstellung ein. Da es sich um ein hormonproduzierendes Organ handelt, wird es der Inneren Medizin (Endokrinologie) zugeordnet.

Häufige Symptome

  • Halsschmerzen
  • Schluckbeschwerden
  • Schwellungen
  • Mundgeruch
  • Verschleimungsgefühl
  • Husten und Heiserkeit

Krankheitsbilder

Gaumen- und Rachenmandelvergrößerung

Werden die Mandeln als Immunorgane durch häufige Infekte gefordert oder sind sie oft entzündet, kann daraus eine anhaltende Gewebsvermehrung (Organvergrößerung) resultieren. Dies ist insbesondere im Kindesalter häufiger zu beobachten. Durch die Vergrößerung der im Nasenrachen liegenden Rachenmandel (umgangssprachlich auch „Polypen“ genannt) kommt es zu einer Einengung oder sogar Verlegung dieser ohnehin schon engen Region. Dies kann die Nasenatmung beeinträchtigen. Da sich dort auch die Eingangsbereiche der Belüftungsröhren zu den Mittelohren befinden, kann die Minderbelüftung zu gedämpftem Hören und der Entwicklung von Ergüssen oder Mittelohrentzündungen führen. Durch die vermehrte Mundatmung beginnt die/der Betroffene zu schnarchen und die Neigung zu Infekten steigt. Oftmals sind dann auch die Gaumenmandeln im Mundrachen vergrößert. Die Einengung des Mundrachens bis hin zu sich berührenden Mandeln (Kissing Tonsils) kann zu Schluckstörungen und zu Atemaussetzern führen. Bei Kindern können sogar Kieferfehlstellungen und verzögerter oder fehlerhafter Spracherwerb die Folgen sein.

Wir beraten Sie gerne in einem persönlichen Gespräch, ob in Ihrem Fall eine abwartende Vorgehensweise sinnvoll wäre, oder ob ein operativer Eingriff notwendig erscheint.

Akute und chronische Mandelentzündung (Tonsillitis)

Akute (zumeist bakteriell ausgelöste) Entzündungen der Mandeln, führen innerhalb weniger Tage zu erschwertem oder schmerzhaftem Schlucken sowie einem allgemeinen Krankheitsgefühl, mitunter auch zu Fieber. Die Mandeln sind (meistens beidseitig) geschwollen und weisen einen weißlich-gelblichen Belag (Stippchen) auf, was u. a. zu Mundgeruch führen kann. Zu schmerzlindernden und speichelflussfördernden Maßnahmen wie Lutschtabletten oder Mundspülungen, muss gegebenenfalls ein Antibiotikum ergänzt werden. Treten die Beschwerden mehrfach im Jahr auf oder tritt keine vollständige Beschwerdefreiheit ein, können die Mandeln ihre Gewebsstruktur verändern. Sie vernarben, verwachsen, vergrößern oder verkleinern sich. Dabei bilden sie oftmals tiefe Taschen aus, in denen Nahrungs- und Zellreste sowie Bakterien stinkende, krümelige oder sogar steinharte Gebilde produzieren (Zelldetritus, Mandelsteine). Man spricht dann von einer chronischen Mandelentzündung.

Bei stark vergrößerten und flächig belegten Mandeln mit ausgeprägter Lymphknotenschwellung des gesamten Halses, kann eine Infektion mit dem Ebstein-Barr-Virus (EBV) vorliegen. Dieses Virus löst das sogenannte „Pfeiffersche Drüsenfieber“ aus und stellt eine Erkrankung des gesamten Immunsystems dar. Die bakterielle Besiedlung, die damit häufig einhergeht, kann den oft milden Krankheitsverlauf deutlich verschlimmern.

Die Ursache für eine Mandelentzündung können wir in der Regel bereits per Blickdiagnose erkennen, sichern sie im Zweifel aber durch entsprechende Blutentnahmen oder Abstrichuntersuchungen ab. Über die Notwendigkeit und den Zeitpunkt eines operativen Vorgehens zur Behandlung von Mandelentzündungen, klären wir Sie gern in unserer Praxis auf.

Rachenentzündung (Pharyngitis), Kehlkopf- und Kehldeckelentzündung (Laryngitis/Epiglottitis)

Ist anstelle des Mandelgewebes die Rachenschleimhaut von der Entzündung betroffen, sprechen wir von einer Rachenentzündung (Pharyngitis). Eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) liegt vor, wenn die Schleimhaut des Kehlkopfes betroffen ist. Je nach Region kann hierbei eine Zungengrundentzündung von einer Seitenstrangentzündung unterschieden werden. Ist der Kehldeckel betroffen, handelt es sich um eine Kehldeckelentzündung (Epiglottitis), die vor allem im Kleinkindalter auftritt.

Auslöser dieser Entzündungen sind Krankheitskeime wie Viren, Bakterien oder auch Pilze, die aufgrund einer Immunschwäche oder einer medikamentösen Akut- oder Dauerbehandlung auftreten können. Die Symptome reichen von einem Schwellungsgefühl und Schluckschwierigkeiten bis hin zu Schmerzen. Bei der Kehlkopfentzündung können Heiserkeit oder Stimmlosigkeit und in ausgeprägten Fällen Atemnot auftreten.

Entzündungen im Kopf-Hals-Bereich gehen zudem mit Schwellungen der Halslymphknoten einher. Diese sind oftmals schmerzhaft, klingen aber parallel mit den übrigen Beschwerden ab. Schmerzlose, ausgeprägte und zunehmende Lymphknotenschwellungen sind verdächtig – und sollten zügig abgeklärt werden.

Je nachdem, welche Region im Rachen- oder Kehlkopfbereich von der Schwellung betroffen ist und in welcher Ausprägung diese auftritt, kann es durch eine Verlegung der Atemwege lebensbedrohlich werden. Eine Schwellung kann neben einer entzündlichen Ursache auch allergisch bedingt sein oder sich im Rahmen eines Tumorgeschehens ausbilden.

Durch eine gründliche körperliche Untersuchung unter Zuhilfenahme der Ultraschalluntersuchung können wir das in unserer Praxis abklären und die entsprechenden Therapiemaßnahmen einleiten.

Schluckstörung (Dysphagie) und Stimmstörung (Dysphonie)

Stimmstörungen und Schluckbeschwerden können auch alterungsbedingt auftreten, durch eine Über- oder Unterbelastung entstehen oder auf Erkrankungen der Speiseröhre oder des Magens zurückzuführen sein. Daher ist neben der ausführlichen HNO-ärztlichen Untersuchung auch eine Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wichtig, um die richtige Diagnose und Therapie sicherzustellen. Auch hierbei beraten und unterstützen wir sie gern.

Speicheldrüsenerkrankungen

Schwellungen vor den Ohren über dem Kiefergelenk, unter dem Unterkiefer oder unter der Zunge, können auf eine Steinbildung in den Speicheldrüsengängen oder Entzündungen der Drüsen hinweisen. Der Speichel kann dann nicht mehr abfließen und staut sich in die betroffene Drüse zurück. Im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme verstärken sich die Symptome oftmals. Überwärmung, Rötung und Schmerzen kommen vor allem bei einer entzündlichen Ursache hinzu. Keime wie Viren oder Bakterien sind hierbei die typischen Auslöser. Bei einer Steinbildung liegt ein Missverhältnis der flüssigen und festen Bestandteile des Speichels zugrunde. Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr oder eine alterungsbedingte Einschränkung der Speichelproduktion können dies beispielsweise auslösen. Mithilfe von Ultraschall und einer gründlichen körperlichen Untersuchung können wir die Diagnose in der Regel schnell stellen – und Ihnen für die richtige Therapie anleitend und beratend zur Seite stehen.

Für alle Symptome gilt:​

Im Einzelfall können sich hinter den o. g. Symptomen auch andere oder tumoröse Erkrankungen verbergen. Durch unser sorgfältiges Vorgehen helfen wir Ihnen, eine sichere Diagnose zu stellen und die entsprechende Therapie einzuleiten. Da bösartige Erkrankungen im Halsbereich oftmals im engen Zusammenhang mit zugeführten Schadstoffen (rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss) stehen, empfehlen wir insbesondere Rauchern eine regelmäßige Kehlkopfvorsorge durchführen zu lassen.

Diagnostik

Neben einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte, bei der Beschwerdebeginn und -verlauf sowie vorhandene Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahmen erfasst werden, wird zunächst eine gründliche körperliche Untersuchung durchgeführt. Bei Bedarf können weitere feindiagnostische Untersuchungen (starre oder flexible Rachen- und Kehlkopfspiegelung, Ultraschall, Abstriche) zum Einsatz kommen.

Auf Basis der gestellten Diagnose wird ein Therapiekonzept erarbeitet und mit Ihnen erörtert. Wir greifen hierbei sowohl auf unsere langjährige Erfahrung als auch auf neugewonnene Erkenntnisse zurück. Auch technisch ist unsere Praxis hochmodern ausgestattet, was uns die Diagnosefindung erheblich erleichtert. Bei der Behandlung setzen wir nicht nur auf klassische schulmedizinische Methoden, sondern ziehen auch alternative Behandlungsansätze gleichwertig oder ergänzend in Betracht.

Die Nase

Als Teil der oberen Atemwege übernimmt die Nase vor allem die Funktion eines Türstehers: Durch sie gelangt die eingeatmete Luft in unseren Körper und durch sie geht die verbrauchte Luft wieder hinaus. Dabei reinigt, befeuchtet und erwärmt die Nase unsere Atemluft und schützt uns vor Fremdkörpern und Krankheitskeimen. Zudem ist sie als Geruchsorgan auch für unseren Geschmackssinn von Bedeutung und spielt für unsere Sprachbildung eine wichtige Rolle.

Beschwerden im Zusammenhang mit der Nase sollte daher auf den Grund gegangen werden. Die häufigsten Symptome und Krankheitsbilder haben wir hier für Sie zusammengetragen.

Das Ohr

„Ganz Ohr“ zu sein bedeutet besonders gut zuzuhören. Damit beschreibt diese Redewendung bereits die wichtigste Funktion des Ohrs: das Hören. Unsere Ohren empfangen Geräusche, Töne und Klänge und leiten diese Informationen an unser Gehirn weiter. Durch sie sind wir in der Lage mit unserer Umwelt zu kommunizieren. Darüber hinaus sind die Ohren für unseren Gleichgewichtssinn verantwortlich. Ohne sie wäre uns ständig schwindelig. Funktionsstörungen dieser wichtigen Sinnesorgane können uns daher im alltäglichen Leben und insbesondere im sozialen Umgang erheblich einschränken – und sollten immer ernst genommen und behandelt werden.